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Anthroposophische Pflege

Ausgehend von der Erkenntnismethode Rudolf Steiners wurden innerhalb der anthroposophischen Pflegebewegung seit 1923 zahlreiche Konzepte für Pflegepraxis, Ausbildung und Forschung entwickelt. Ziel Anthroposophischer Pflege ist es, Menschen in Phasen der Pflegebedürftigkeit zu helfen, ihren individuellen Weg auf der leiblichen, seelischen und geistigen Ebene zu gehen. Sie leistet damit, gemeinsam mit Ärzten und Therapeuten, ihren Beitrag zur Verwirklichung einer spirituellen Heilkunst.

Anthroposophische Pflege

Anthroposophische Pflege begreift den Menschen als ein freies, sich entwickelndes Wesen, das in den vielfältigsten leiblichen, seelischen und geistigen Bezügen zu sich selbst, zur Natur, zur Kultur und zum Kosmos steht. Pflege dient dem Erhalt, und wo notwendig der Herstellung oder der Entwicklung dieser Bezüge. Der Mensch selbst ist das Maß dieser Entwicklungen. Entwicklungen im Lebenslauf, in Krankheit oder in sozialen Beziehungen verlaufen dabei in verschiedenen Mustern und Rhythmen, nur selten linear. Die Erforschung und Kenntnis dieser Bezüge und ihrer Entwicklungsgestalt im Hinblick auf die Freiheit des Menschen sind Grundlage der Konzepte für Pflegepraxis, Ausbildung und Forschung. Der Anthroposophischen Pflege liegt kein geschlossenes, normierendes theoretisches System zu Grunde. Sie kann vielmehr überall entstehen, wo Pflegende den anthroposophischen Verständnishintergrund (siehe Literaturliste) nutzen, um professionell und geistesgegenwärtig aus Erkenntnis und Liebe zu pflegen.

Die beiden letztgenannten Attribute, wie auch alle anderen traditionellen Tugenden und Werte der Pflege, sind dabei keine moralisch normierenden Imperative, sondern Entwicklungsmöglichkeiten des freien, seinem Gewissen verantwortlichen Pflegenden. Denn der Pflegende selbst ist, ebenso wie der Patient oder Klient, ein innerhalb und außerhalb seines Berufes sich entwickelnder Mensch. Nicht allein auf handwerklichem Gebiet, sondern auch in der Bereitschaft zur Ausbildung emotionaler und geistiger Qualitäten wie Liebe und Mitgefühl zeigen sich selbstgestaltete, professionelle Fortschritte oder Rückschritte. Eine spirituelle Pflege wird sich sowohl mit Fragen von Reinkarnation und Karma wie auch mit Fragen nach der spirituell- sozialen Bedeutung typischer Formen der Pflegebedürftigkeit, z.B. in der Kleinkinderziehung oder in der Pflege von Wachkomapatienten beschäftigen. Erst vor diesem Hintergrund scheinen ethische Fragen ohne normierenden Verhaltenskodex sachlich diskutierbar.

© 2009 Rolf Heine www.vfap.de

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